Katholische Pfarrgemeinde
St. Maria Magdalena Geisfeld

Texte zur Weihe der Orgel

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Der Weg zur Eichfelder-Orgel

Nach einer langen Wartezeit von 32 Jahren ist die Innenausstattung des Kirchenneubaues durch den Einbau einer Pfeifenorgel vollendet. Der Weg bis zum diesem Ziel war allerdings nicht nur lang, sondern auch nicht immer einfach.

Im Zuge des Neubaues der jetzigen Geisfelder Kirche wurde beschlossen, die barocke und daher nach damaligem Verständnis in einem modernen, nachkonziliaren Kirchenraum weitgehend nicht mehr benötigte Innenausstattung der alten Pfarrkirche zu veräußern. Zu dieser nicht mehr gebrauchsfähigen Inneneinrichtung zählte damals auch die Orgel. Laut Gutachten des damaligen Orgelsachverständigen der Diözese war der technische Zustand des aus dem Jahre 1893 stammenden Instrumentes mit neun Registern sehr schlecht, die Materialien von geringem Wert.

Ein damals bestehendes Angebot einer Steinmeyer-Orgel mit 21 Registern aus der Aula des E.T.A. Hoffmann Gymnasiums in Bamberg wurde als unrentabel abgelehnt, ein vorliegendes Angebot der Orgelbaufirma Hey in Urspringen (Rhön) über DM 65.000.-- verworfen. Der ursprünglich gefasste Beschluss, zuerst eine Pfeifenorgel zu kaufen und danach die Kirchenbestuhlung anzuschaffen wurde endgültig 1973 zu Gunsten der Anschaffung des Gestühls aufgehoben.

Als „Übergangslösung“ lieferte die damalige Fa. Nikolaus Thomas eine Elektronenorgel im Wert von DM 22.000.--. Nach etwa 20 Jahren sollte diese dann durch eine Pfeifenorgel auf der freigelassenen Seitenempore ersetzt werden.

Nach Ablauf dieser 20 Jahre (1992) war die Anschaffung einer solchen in der Kirchenverwaltung allerdings kein Thema mehr, über das notwendiger Diskussionsbedarf bestand. Die elektronische Orgel tat zur Zufriedenheit vieler Gottesdienstbesucher ihren Dienst.

Am 11. März 1993 ergriffen die damaligen Organisten die Initiative zur Gründung eines Orgelbauvereins.

Das Interesse, dem „Verein zur Anschaffung einer neuen Kirchenorgel“ beizutreten, war aus dem oben erwähnten Grund sehr gering und vorwiegend von älteren Gemeindemitgliedern unterstützt worden.

Anlass dieser Vereinsgründung war das Ziel, dem 1970 begonnenen Kirchenraum endlich den geplanten Abschluss zu geben und somit einen ersten finanziellen „Grundstein“ zu legen für eine dem Kirchenraum und der Liturgie entsprechend würdiges Instrument. Dabei spielte auch die Sorge um einen evtl. eintretenden Totalausfall der elektronischen Orgel, die in ihrer Bauweise vollkommen veraltet und deswegen immer reparaturanfälliger und damit kostenintensiver wurde, eine entscheidende Rolle.

Die folgenden Vereinsjahre waren dann von dem steten Bemühen, einen finanziellen Grundstock zu legen, geprägt. Dies gelang dem Förderverein durch Mitgliederzuwachs und damit durch das Anwachsen der Mitgliedsbeiträge, durch Veranstaltungen der verschiedensten Art, wie z.B. Konzerte, Wein- und Schlachtfeste, Tombola usw. und schließlich durch einen stetig ansteigenden Zuwachs an Spenden von Vereinen, Firmen und Angehörigen der Pfarrgemeinde.

Bei all den Bemühungen, den gefassten Plan voranzutreiben, war es auch immer wichtig, der Bevölkerung die Notwendigkeit der Anschaffung einer neuen Kirchenorgel bewusst zu machen, da die Mehrheit im Glauben war, dass die vorhandene doch funktioniere und somit kein Handlungsbedarf bestehe.

Schließlich war der finanzielle Grundstock und die Bereitschaft zur Anschaffung einer neuen Orgel so angewachsen, dass die Kirchenverwaltung zusammen mit dem Förderverein einstimmig die Anschaffung einer Pfeifenorgel beschließen konnte.

Damit war eine wichtige Entscheidung gefallen, die gleichsam den Schlusspunkt eines ebenfalls lang anhaltenden Diskussionsprozesses bildete über die Wahl zwischen einem neuen und in der Anschaffung preiswerteren elektronischen Instrument und einer Pfeifenorgel als teurere, auf Dauer gesehen jedoch preiswertere Lösung.

Die folgenden Monate waren dann geprägt vom rechtlich einzuhaltenden Verfahrensweg der Ausschreibung, Einholung von Angeboten, Besichtigung und Anhörung von Referenzinstrumenten der angeschriebenen Firmen (Sandtner, Jann, Eichfelder) im Rahmen einer „Orgelfahrt“, Beschlussfassungen und schließlich der Auftragsvergabe an die Firma Thomas Eichfelder in Bamberg.

Für eine wirkungsvollere Zusammenarbeit im Hinblick auf beste Ergebnisse bildeten Kirchenverwaltung und Förderverein einen „Orgelbauausschuss für die Pfarrei Geisfeld“. Heute sind wir als Förderverein glücklich über alle bisher getroffenen Entscheidungen. Wir freuen uns und sind stolz darauf, einen wichtigen finanziellen Beitrag für unsere neue Kirchenorgel geleistet zu haben.

Dafür danken wir allen unseren langjährigen Mitgliedern des Fördervereins, allen Förderern des Projektes, allen Helfern und Helferinnen bei den Festen, allen Firmen für ihr finanzielles Engagement und damit für ihre Einsicht in die Notwendigkeit der Anschaffung unserer Pfeifenorgel als krönenden Abschluss unseres Kirchraumes.

Möge unsere neue Orgel zur Freude unserer Pfarrgemeinde und der nachfolgenden Generationen ihren Auftrag beim Gottesdienst, sowie bei allen kirchenmusikalischen Veranstaltungen erfüllen getreu dem Leitspruch

SOLI DEO GLORIA.

Jakob Will

1. Vorsitzender des Fördervereins und Organist